Montag wurde im ZDF in der Sendung »Volle Kanne« ein Film zu der Kombination der Krankheiten Parodontitis und Diabetes ausgestrahlt. Der Film-Beitrag ist gut für Laien verständlich. Wir freuen uns über diese Aufklärung zum Thema »Volkskrankheit Parodontitis und Diabetes – ein gefährliches Duo«. Beratende Zahnmedizinerin ist die Parodontologin Prof. Dr. Nicole Arweiler, Universitätsprofessorin für Parodontologie an der Philipps-Universität Marburg.
Volkskrankheit Parodontitis und Diabetes: 2 Krankheiten, die sich gegenseitig verstärken
Gerade Diabetes und die damit verbundenen Wundheilungsstörungen führen häufig zu tiefen Taschen an den Zahnhälsen. Gleichzeitig lassen sich bei manchen Diabetes-Patienten die Insulingaben schwer einstellen, weil Zahnbelag (Plaque) und Entzündungsstoffe einen Einfluss auf die Blutzucker-Werte haben kann. Parodontitis kann auch zu einer weiteren Schwächung der Insulin produzierenden Bauchspeicheldrüse führen.
In dem Filmbeitrag bei »Volle Kanne« wurde eine junge Frau gezeigt, die bereits an häufigem Zahnfleischbluten leidet. Entzündungen im Mund werden häufig unterschätzt. Im Filmbeitrag wurde die Größe der von Entzündungen betroffenen Zahnfleischflächen am Beispiel einer Hand bildlich dargestellt.
Möchten Sie sich den Beitrag ansehen? Der Link zum Beitrag der Sendung: https://www.zdf.de/gesellschaft/volle-kanne/parodontitis-100.html
Bei der gezeigten Größe der von Entzündungen betroffenen Oberfläche wird schnell klar, dass eine Zahnfleischentzündung häufig unterschätzt wird.
Durch die Entzündung werden über die Blutbahn und über das Verschlucken rund um die Uhr pathogene (= krankmachende) Bakterien sowie durch die Bakterien produzierte Giftstoffe in den Körper geschwemmt. Damit werden auch weitere Organe / Körperregionen belastet.
Parodontitis wird ein Einfluss auf verschiedene andere Erkrankungen und Komplikationen zugeschrieben: Diabetes, Herzinfarkt, Chronische Lungenerkrankungen, Frühgeburtsbewegungen, Rheuma, Osteoporose, Darmerkrankungen.
Warum ist Parodontitis eine Volkskrankheit?
Etwa jeder zweite Deutsche hat erste Anzeichen einer Parodontitis, cirka 11,5 Mio. Menschen leiden unter einer schweren Form. Bei einer chronischen / unbehandelten Entzündung kann es zu Zahnverlust kommen bis hin zu Entzündungen des Kieferknochens.
Eine Parodontitis beginnt mit einer Zahnfleischentzündung. In diesem Stadium ist das Zahnfleisch nur geringfügig entzündet. Das Tückische: Es verursacht keine Schmerzen und Betroffene merken höchstens einen Mundgeruch. So früh erkannt, kann man die Mundgesundheit durch eine professionelle und gezielte Reinigung bis unter den Zahnfleischrand schnell wieder herstellen.
Doch wenn man zu lange wartet, dann können sich tiefe Taschen bilden und die Kieferknochen entzünden und die Zähne ausfallen. Daher empfehlen wir regelmäßige Kontrollen – wir können bereits kleine Veränderungen sehen und Ihnen bei einer Erkrankung rechtzeitig helfen, wieder gesund zu werden.
Übrigens: Gerade zu Beginn von Pubertät, Schwangerschaft und Wechseljahren (Menopause) gerät der Hormonhaushalt durcheinander. In diesen Lebensphasen kann es hormonell bedingt auch zu einer Parodontitis kommen. Daher sollten vor allem Jugendliche und Frauen regelmäßig – möglichst zwei Mal im Jahr – zur Zahnkontrolle in die Praxis kommen.
Wir möchten Menschen für die Gesunderhaltung ihrer Zähne und ihres Zahnfleisches sensibilisieren und auch motivieren, regelmäßig zur Kontrolle zu kommen. Schließlich können wir bereits im Frühstadium Veränderungen an den Zähnen oder am Zahnfleisch feststellen.
Durch die frühzeitige Behandlung einer Zahnfleischentzündung schützen Sie nicht nur ihre Zähne, sondern auch ihren ganzen Körper.
Wann waren Sie das letzte Mal zur Zahn-Kontrolle?
Wir freuen uns auf Ihren Besuch. 🙂
Nichts mehr aufschieben …